ICH KLAGE AN!

Den Menschen hatte ich vertraut,
braucht Hilfe für mein junges Leben.
Doch hatte ich auf Sand gebaut,
mein Leben musst ich qualvoll geben.

g`radmal 10 Wochen – schon allein,
mein Mensch wollt nicht mein Hüter sein.
Er brachte mich aus seinem Haus
und setzt mich andern Ortes aus.
Verängstigt, hungrig und allein –
von meinem Mensch vertrieben;
doch können alle nicht so sein
andre könnten mich doch lieben.

Drum wünscht ich mir Geborgenheit –
als ich die jungen Menschen sah –
beenden wollt die Einsamkeit,
ich kam den jungen Menschen nah.
Man sah mich an und freute sich,
man bückte sich und hob mich hoch;
Gefühle des Glücks erfüllten mich –
Vertrauen lohnt sich also doch.

Man band `ne Schnur an meinen Schwanz –
ich dacht sie wollten spielen –
die Sache ich begriff nicht ganz,
denn Schmerz ich konnte fühlen.
Trotzdem ich habe noch geschnurrt –
als ich am Zweirad festgezurrt.
Dann fuhr man los und wurde schneller –
mein kleines Herz es rast wie wild,
mein Schreien wurde immer greller –
doch niemand sah dies grausam Bild.
Mein Hirn vor Schmerzen schon ganz wirr –
mein junges Leben war in Not –
die jungen Menschen lachten irr;
so schleiften sie mich in den Tod.

Warum nur wurde ich geboren ? –
damit ich gebe so mein Leben?
warum nur wurd‘ ich auserkoren ? –
wollt ich doch nur nach Liebe streben !

(Verfasser unbekannt)

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